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Bäckereifachverkäufer:in

Marina, 19 Jahre, 2. Lehrjahr als Fachkraft im Lebensmittelhandel (Bäckerei)

 

Traumberuf oder Notlösung?

Am Anfang war es eher eine Notlösung. Ursprünglich wollte ich eine Ausbildung zur Friseuse machen, da ich aber keinen Ausbildungsplatz fand, machte ich hier ein Praktikum. Das hat mir sehr gut gefallen, was ich mir eigentlich nicht gedacht hatte. Und dann hatte ich noch das Glück, dass mein Chef mich gleich übernommen hat. So wurde dieser Beruf dann zu meinem Traumberuf. 

 

Wie sieht dein Tag als Fachkraft in der Bäckerei aus?

Morgens wird als erstes die ganze Ware eingeräumt – Brot, Brötchen und die Süße-Theke. Danach wird ausgeschildert, die Kühlschränke werden aufgefüllt und alles wird sauber gemacht. Dann heißt es auf den ersten Kunden warten, und den größten Teil des Tages ist man dann im Verkauf tätig. Nebenbei wird Geschirr gespült. Gegen Mittag wird es dann voller, weil viele Leute zum Mittagessen kommen. Gegen Abend wird dann nochmal alles geputzt. 

 

Die größte Überraschung?

Da gibt es keine. Ich verstehe mich mit allen Mitarbeitern und meinem Chef sehr gut. Da macht das Arbeiten einfach Spaß. 

 

Deine Lieblingsaufgabe?

Der Kundenkontakt, auch wenn ich das am Anfang nicht dachte. Es ist total schön, wenn man allmählich seine eigenen Stammkunden hat, die jeden Tag kommen und auch mal fragen wie es einem geht. 

 

Welche Kröten musst du schlucken?

Es wird ganz schön anstrengend, wenn viele Kollegen auf einmal krank werden und man dann für die Anderen mitarbeiten muss. Dann kann schon mal ein freier Tag weg fallen oder man muss seinen Urlaub verschieben. Das ist eine schlechte Seite, aber das gibt es überall. 

 

Ohne was geht es nicht?

Ich denke, die Arbeit muss auf jeden Fall Spaß machen, und dazu sollte man den Kundenkontakt wollen und auf Menschen zugehen können. Was auch wichtig ist: Dass man an einem schlechten Tag seine Probleme zuhause lässt und trotzdem freundlich ist. 

 

Wie viele Bewerbungen hast du geschrieben?

Bevor ich übernommen wurde, habe ich ungefähr 30 Bewerbungen geschrieben. Ich hatte sie aber zu spät abgeschickt und war natürlich ziemlich enttäuscht, als nur Absagen zurück kamen. Ich habe dann ein BVJ (Berufsvorbereitungsjahr) gemacht und dadurch die Chance bekommen hier ein Praktikum zu machen. 

 

Dein Bewerbungstipp?

Klar – man sollte eine saubere und fehlerfreie Bewerbung mit einem schönen Passbild abgeben, auch mal in den Beruf reinschauen und das Bewerben vor allem ernst nehmen. Ich habe auch erst nach den ganzen Absagen gemerkt, um was es eigentlich geht, und dass alles nicht so einfach ist. Man sollte sich aber auch nicht entmutigen lassen. 

 

Bald steinreich? Wie hoch ist der Monatsverdienst?

Also in der Ausbildung liegt der Verdienst so im mittleren Bereich. Wenn man ausgelernt hat, verdient man denke ich schon ganz gut. Und als junges Mädchen kommt man damit auch zurecht. 

 

Und nach der Ausbildung?

Ich würde gerne hier in diesem Betrieb bleiben, wenn ich übernommen werde. 

 

Freundlich, schnell und kompetent

Das erwarten die Kunden von ihrer Bäckereifachverkäuferin. Sie weiß Bescheid, welche Zutaten im Brot, Brötchen oder Kuchen verwendet wurden, sie backt die Brezeln vor Ort frisch und kann abschätzen, wie viel Kuchen sie am Tag verkauft. Kopfrechnen, Wechselgeld rausgeben und natürlich alles immer sauber und ordentlich halten sind Selbstverständlichkeiten. Durch den Kundenkontakt fehlt es nicht an Abwechslung. – Übrigens: Junge Männer kommen als Bäckereifachverkäufer bei den Kundinnen besonders gut an!

Steckbrief Bäckereifachverkäufer/-in

Duale Ausbildung: 3 Jahre  

Tätigkeiten: Verkauf von Waren, Bedienung und Beratung von Kunden, Präsentation der Waren, Verkaufsraum sauber halten  

Arbeitsorte: Bäckereien, Einzelhandelsgeschäften, Gastronomie/-Cateringunternehmen, Hotellerie, Berufsschule  

Perspektiven: Handelsfachwirt/-in, Fachkauffrau/-mann, Verkaufsleiter/-in  

Das solltest du mitbringen: Freude an Kundenkontakt und Darstellung von Waren, Fähigkeit unter Zeitdruck zu arbeiten, Bereit sein den ganzen Tag zu stehen oder Samstag und Sonntag zu arbeiten, Freundlichkeit  

Alternativen: Bäcker/-in, Konditor/-in, Verkäufer/-in

Mehr im Netz: www.berufenet.arbeitsagentur.de