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Maschinen- und Anlagenführer:in

Chris, 1. Ausbildungsjahr als Maschinen- und Anlagenführer, Fachrichtung Metall und Kunststoffe

 

Traumberuf oder Notlösung?

Das ist wirklich mein Traumberuf. Ich wollte ursprünglich Mechaniker werden, das dauerte mir aber zu lange. Durch Zufall hat sich die Möglichkeit ergeben, die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer zu machen. So bin ich schon nach zwei Jahren Mechaniker, das fand ich besser. Der klassische Mechaniker, wie der Industriemechaniker oder Feinmechaniker, ist dreieinhalb Jahre in der Ausbildung und verdient deshalb ein bisschen mehr. Das Geld macht mir aber nichts aus. 

 

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Wir fangen morgens um sieben mit einer Besprechung mit dem Meister an. Der sagt mir und den anderen Azubis, was den Tag über ansteht. Danach geht es an die Arbeit. Je nachdem, bei welcher Übung man im Grundlehrgang ist, bespricht man sich mit dem zuständigen Meister. Wenn man schon länger dabei ist, fängt man gleich mit der Arbeit an. Am Anfang hat man aber den ganzen Tag Theorie mit Arbeitssicherheitsunterweisung usw. Der Maschinen- und Anlagenführer fängt eineinhalb Stunden vor dem Fertigungsmitarbeiter an und bereitet die Maschinen vor, das heißt er baut die Maschinen- und Formatteile ein und gibt sie danach frei. Ansonsten richtet man Formatteile her oder behebt Störungen. Man findet auf jeden Fall immer eine Arbeit.

 

Die größte Überraschung?

Die größte Überraschung war, dass dieser Beruf hier das erste Mal ausgebildet wird. Das hätte ich bei einem so großen Unternehmen nicht gedacht. Außerdem hat mich sehr überrascht, dass es so viele verschiedene Aufgabengebiete gibt.  

 

Deine Lieblingsaufgabe?

Am liebsten arbeite ich an den Maschinen, berechne die Drehzahl usw. Das macht mir mehr Spaß, als alles von Hand tun zu müssen, wie zum Beispiel beim Feilen.

 

Welche Kröten musst du schlucken?

Die größte Kröte ist, dass ich in der Ausbildung deutlich weniger verdiene als vorher als Fertigungsmitarbeiter, aber das war mir durchaus bewusst. Ansonsten gibt es eigentlich keine Kröten.

 

Ohne was geht es nicht?

Man braucht definitiv technisches Verständnis und sollte sich ein wenig für Mathematik interessieren. Außerdem sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, Regeln und Sicherheitsstandards einzuhalten, auch wenn man manches ein bisschen übertrieben findet. Man sollte engagiert sein, um durch Nachdenken auch mal Dinge selbst zu erkennen. Eigeninitiative und Kommunikationsfähigkeit sind außerdem sehr wichtig.

 

Wie viele Bewerbungen hast du geschrieben?

Keine. Das ging bei mir relativ flott. Ich habe bereits in der Produktion gearbeitet und habe das mit meinem Chef besprochen.

 

Dein Bewerbungstipp?

Gepflegtes Auftreten. Es muss kein Anzug mit Krawatte sein, man sollte aber gepflegt aussehen. Bei der Bewerbung muss man auf Rechtschreibfehler achten, am besten lässt man sie vorher von jemand anderem durchlesen. Sonst gibt es nichts Besonderes, denke ich.

 

Und nach der Ausbildung?

Ich möchte im Ausbildungsbetrieb bleiben, mir gefällt es echt gut. Es gibt auch die Perspektive, den Meister zu machen, um selber Ausbilder zu werden oder sich zu spezialisieren.

Steckbrief Maschinen- und Anlagenführer/-in

Duale Ausbildung: 2 Jahre

Alternativen: Fräser/-in, Feinwerkmechaniker/-in, Werkzeugmechaniker/-in

Arbeitsorte: vor allem in der Metall-, Kunststoff-, Pharma-, Nahrungsmittel-, Fahrzeugbau-, Druck- und Textilindustrie

Perspektiven: Die Ausbildung kann fortgesetzt und z. B. als Fertigungsmechaniker/-in oder als Produktionsmechaniker/-in Textil abgeschlossen werden. Die Ausbildungsdauer von zwei Jahren wird dabei angerechnet. In der eingeschlagenen Fachrichtung ist eine Weiterbildung als Techniker/-in oder Meister/-in möglich.

Besonderes: Ob Produktionsmaschinen auf Knopfdruck gehorchen, hängt vor allem von der Person ab, die sie bedient!

Mehr im Netz: www.berufenet.arbeitsagentur.de